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Berlinfahrt der JG2

Anfang November 2024 fuhren wir, das sind die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Gemeinschaftskunde und Geographie, also eine Gruppe von 17 Leuten auf unsere „Knechtfahrt“ nach Berlin. Begleitet wurden wir von Herrn Lütte und Frau Bucher.

Los ging es am Montagabend von Basel aus mit dem Nachtzug. Nachdem wir am nächsten Morgen kurz die (viel kältere) Berliner Luft schnupperten und unser Gepäck im Hostel abstellten, sind wir direkt ins Auswärtige Amt gefahren. Dort hatten wir die Chance, mit einem Diplomaten über seine Arbeit in der deutschen Botschaft in Teheran und als Wahlbeobachter in Georgien, aber auch über den Alltag als Diplomat in Berlin zu sprechen. Nachdem wir dann in der Mittagspause in Kleingruppen die Stadt erkundeten und zu Mittag aßen, ging es danach im Museum für Kommunikation weiter, wo wir uns in einer Ausstellung über das 75-jährige Bestehen der deutschen Presseagentur informierten und mit einem Redenschreiber des Innenministeriums über seine Arbeit sprachen. An dieser Stelle sei einmal erwähnt, dass nahezu das gesamte Programm von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet und organisiert wurde. Am Abend unternahmen wir dann, erholt von unserem zwischenzeitlichen Aufenthalt im Hostel, einen Spaziergang durch Berlin, bei dem wir uns währenddessen in lockerer Atmosphäre über Berlin als Wirtschaftsstandort informierten. Der Spaziergang und das offizielle Programm endeten, nach einem kurzen Besuch des RAW-Geländes, in Kreuzberg. Den Rest des Abends hatten wir Freizeit.

Den Mittwoch verbrachten wir gut gestärkt damit, uns mit der Flusslandschaft und der Trinkwasserversorgung der Millionenstadt zu beschäftigen, bevor wir eine kleine Wanderung auf den Teufelsberg unternahmen. Oben angekommen ließen wir uns von unseren Mitschülern etwas über die Geschichte des Berges als Spionageanlage und Zentrum der Berliner Street-Art erzählen. Anschließend fuhren wir mit der S-Bahn nach Hellersdorf. Dort aßen wir etwas und ließen uns von Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagement ihre Rolle als Stabilisator in den sozial vernachlässigten äußeren Stadtbezirken näherbringen. Gegen Ende des Tages besuchten wir den Görlitzer Park und beschäftigten uns mit den verschiedenen Strategien der Drogen- und Sozialpolitik vor Ort, bevor wir das Kaufhaus des Westens und damit eine ganz andere Welt erleben durften.

Der Donnerstag startete mit einem Treffen mit Ben Schneider, einem Mitarbeiter der Wahlkampfagentur Team Stauss, der uns die Mittel des politischen Wahlkampfs näherbrachte, bevor wir das Museum Hamburger Bahnhof besuchten. Dort hörten wir einen aufschlussreichen Vortrag über den Künstler Joseph Beuys, dessen Werke und Ideen uns zum Nachdenken anregten. Anschließend konnten wir die Ausstellungen eigenständig erkunden. Am Nachmittag ging es zum Bundestag, wo uns nach einer Sicherheitskontrolle die Kantine offenstand – eine besondere Gelegenheit, zusammen dort zu essen. Danach erhielten wir die Möglichkeit, eine Debatte im Plenarsaal live mitzuerleben, was sich besonders aufgrund der US-Wahlergebnisse und dem Zersplittern der Ampel-Koalition am Vortag als interessant herausstellte. Im Anschluss bekamen wir von dem Bundestagsabgeordneten Herrn Hoffmann spannende Einblicke in seinen politischen Alltag und konnten unsere Fragen stellen. Zum Abschluss genossen wir von der Kuppel des Bundestags einen beeindruckenden Ausblick über Berlin. Den Abend verbrachten wir damit, die verschiedenen Denkmäler, die an die Verbrechen des Holocaust erinnern, zu besuchen und uns mit der Erinnerungskultur zu beschäftigen.

Am Freitag führte uns die Exkursion zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Die Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis hinterließ bei uns einen tiefen Eindruck und brachte uns die Schrecken der DDR-Diktatur und das Leid der Gefangenen erschütternd nah. Nach einer Mittagspause am Alexanderplatz trafen wir uns mit einem älteren Ehepaar, das uns anschaulich die Problematik der Gentrifizierung in ihrem Viertel erklärte und uns Beispiele für die Veränderungen in Berlin zeigte. Danach folgten spannende Vorträge über die kurdische Gemeinschaft in Berlin, über Street Art als Ausdrucksform in der Stadt und über innovative Ideen zur Gestaltung öffentlicher Räume. Abschließend hörten wir noch eine kurze Analyse der aktuellen US-Wahl.

Am Samstag führte uns eine kurze Tramfahrt zur Berliner Mauer Gedenkstätte, wo wir einen Vortrag über die Bedeutung dieses historischen Ortes hörten. Nach einem kurzen Spaziergang kehrten wir zum Hostel zurück, holten unser Gepäck und machten uns auf den Weg zum Hauptbahnhof, wo wir uns mit Vorräten für die Rückfahrt eindecken konnten. Diese Exkursion bot uns nicht nur viele Informationen, sondern auch die Möglichkeit, Politik und Gesellschaft hautnah zu erleben. Die Vielzahl an Programmpunkten und die authentischen Begegnungen eröffneten uns neue Perspektiven, die wir mit in unseren Alltag nehmen können.

Die Geografie- und GK-Leistungskurse der JG2

LISE-MEITNER-GYMNASIUM 

Grenzach-Wyhlen

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79639 Grenzach-Wyhlen